Der Raspberry Pi Zero W kommt für wenig Geld daher. Er verfügt ab Werk
über WLAN (und Bluetooth). Sind Adapter für Mini-HDMI und Micro-USB nicht im Haus, kommt ein Setup mit Monitor und Tastatur nicht infrage. Und die fehlende LAN-Buchse am Zero bedeutet: Der Kaugummistreifen
muß erstmal ins WLAN.
Eine lösbare Herausforderung …
Den Zero W gibt es für unter 15 EUR (ohne Zubehör) bzw. für unter 30 Euro als Essential
Paket (z.B. bei Amazon). Für die Installation wird eine geeignete Micro-SD-Karte mit mindestens 8GB Kapazität benötigt. Außerdem ein Kartenleser (z.B. von Lexar, bei Amazon), welcher an einen weiteren Rechner angeschlossen wird.
Vorbereitung
Das Bespielen der SD-Karte mit Raspbian lt. Install Guide ist schnell erledigt und mündet folgender Partitionierung:
- die boot-Partition, welche das DOS-Dateisystem nutzt und
- die root-Partition, welche das Linux Ext-Dateisystem nutzt.
Wir werden ausschließlich den Inhalt der boot-Partition erweitern, dank DOS-Dateisystem sind die folgenden Änderungen unter allen populären Betriebssystemen möglich.
OpenSSH-Service aktivieren
Gemäß offizieller Anleitung (Abs. 3) ist im Stammverzeichnis der boot-Partition eine Datei namens ssh zu erstellen. Die reine Existenz dieser Datei führt im Raspian-Boot-Prozess dazu, dass der OpenSSH Server automatisch aktiviert wird und eingehende Verbindungen auf Port 22 annimmt.
WLAN-Konfiguration vorbereiten
Der zweite Schritt ist etwas umfangreicher. Ebenfalls im Stammverzeichnis der boot-Partition wird die Datei wpa_supplicant.conf erstellt. Lt. ungeprüfter Aussagen muss sie Linux-Zeilenenden aufweisen. Wie in den Hintergrundinformationen angekündigt, wird diese Datei beim Start automatisch an die richtige
Stelle /etc/wpa_supplicant/ verschoben.
Die Datei hat folgenden Inhalt:
country=DE
ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev
update_config=1
network={
ssid="WLAN SSID"
scan_ssid=1
psk="WLAN PASSWORT"
key_mgmt=WPA-PSK
}
Die Werte WLAN SSID und WLAN PASSWORT sind natürlich durch die tatsächlichen Angaben zu ersetzen. Befindet man sich nicht in Deutschland, ist DE durch den ISO-Code des aktuellen Landes zu ersetzen.
Start
Damit sind die Vorbereitungen für den ersten Start abgeschlossen. Die SD-Karte wird nun in den Raspberry Pi gesteckt und dieser mit Energie versorgt. Nach einigen Sekunden sollte der Raspberry Pi im WLAN auftauchen, als Standard-Hostname wird dabei raspberrypi verwendet. Im WLAN-Access Point sollte sich auch die vergebene IP-Adresse ermitteln lassen.
Mittels eines geeigneten SSH-Clients kann nun die Anmeldung erfolgen. Das Passwort zum Standard-Benutzer pi ist in der offiziellen Dokumentation zu finden und sollte nach der 1. Anmeldung unbedingt geändert werden.
Das Verfahren zur WLAN-Client-Definition kann übrigens wiederholt werden und eignet sich somit auch, um eine nachträgliche Änderung headless
durchzuführen.
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